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Minden-Hannover

EDEKA-Zukunftsmarkt in Nauen

Im Brandenburgischen Nauen geht die EDEKA Minden-Hannover ganz neue Wege und hat den EDEKA-Zukunftsmarkt errichtet, der Ende August 2024 eröffnet hat. Dabei setzt die umsatzstärkste EDEKA-Regionalgesellschaft in sämtlichen Bereichen zukunftsweisende und nachhaltige Konzepte um – sei es die Errichtung in Holzbauweise mit natürlichen Dämmstoffen, die Photovoltaikanlage auf dem Dach mit Batteriespeicher und Solarcarports auf dem Parkplatz, die Regenwassernutzung, die Fassadenbegrünung oder die naturnahen Außenanlagen. Insgesamt investierte die EDEKA Minden-Hannover rund 13,5 Millionen Euro in diesen Neubau.

EDEKA Minden-Hannover schafft nachhaltigsten und innovativsten Markt in der Region

„Wir gehen unseren Nachhaltigkeitsweg kontinuierlich weiter – der EDEKA-Zukunftsmarkt ist dabei ein gewaltiger Meilenstein“, sagt Vorstandssprecher Mark Rosenkranz. „Nauen ist unser Pilotprojekt für den nachhaltigsten Supermarkt der Zukunft, für die Entwicklung und Erprobung nachhaltiger Standards, die wir dann auch vermehrt für künftige Standorte nutzen können. Als Nahversorger tragen wir eine gesellschaftliche Verantwortung, der wir gerecht werden wollen. Entsprechend hoch sind die Investitionssummen, die wir in der gesamten Region in klimafreundlichere Märkte und nachhaltigere Konzepte stecken. In Sachen Klimaschutz werden wir nicht nachlassen.“

Die feierliche Eröffnung des Marktes, der vom selbstständigen EDEKA-Kaufmann Christian Dorfmann betrieben wird, war am 29. August 2024.

Was zeichnet den EDEKA-Zukunftsmarkt aus?

Die Herstellung eines Neubaus in der heute etablierten Massivbauweise ist energieaufwendig und verursacht, vor allem durch den chemisch bedingten CO2-Ausstoß bei der Herstellung von Zement, große Mengen an CO2. Um das zu ändern, nutzt die EDEKA Minden-Hannover für den geplanten EDEKA-Zukunftsmarkt in Nauen erstmals vor allem umweltfreundliche Baumaterialien wie Holz, natürliche Dämmstoffe und CO2-armen Beton. Gleichzeitig sind Bauteilaufbauten zur Materialeinsparung auf ein Minimum reduziert. Zum Beispiel wird im Bereich der Verkaufsfläche auf einen Bodenbelag auf der Sohlplatte verzichtet. Die oberirdische Gebäudekonstruktion wird komplett in Holzbauweise hergestellt. Dabei wird durch die Verwendung von direkt bewittertem Nadelholz und cabornatisiertem Lärchenholz auf chemischen Holzschutz verzichtet. Innenwandoberflächen zeigen entweder die Holzkonstruktion oder sind mit Lehmputz hergestellt. Die Bodenplatte wird unterseitig mit Schaumglasschotter gedämmt – ein Dämmstoff, der im Vergleich zu kunststoffbasierten Dämmstoffen eine um 44 Prozent bessere CO2-Bilanz aufweist.Auch bei der großen Glasfassade im Eingangsbereich des Marktes werden die energieintensiven Alu-Rahmenbauteile durch eine Holz-Rahmenkonstruktion ersetzt. Im Vergleich zur konventionellen Bauweise, produziert der Bau des EDEKA-Zukunftsmarktes 50 Prozent – in Summe 840 Tonnen – weniger CO2-Emissionen.

Das Dach wird jeweils zur Hälfte mit einer Photovoltaik-Anlage belegt und als Gründach ausgeführt. Auf dem Parkplatz werden insgesamt 56 Pkw-Stellplätze und vier Einkaufswagenboxen mit zwei großen Solar-Carports überdacht. Die Photovoltaik-Module auf dem Dach und den Solar-Carports haben eine Gesamtleistung von 470 kWpeak und produzieren jährlich 417.000 kWh Strom. Zusammen mit einem Batteriespeicher erreicht das Gebäude eine Strom-Selbstversorgungsquote von 54 Prozent. 82 Prozent des erzeugten PV-Stroms werden direkt im Markt verbraucht. Der verbleibende Stromverbrauch wird mit Ökostrom abgedeckt. Der Batteriespeicher dient außerdem der Reduzierung von elektrischen Spitzenlasten und führt somit zu einer Entlastung des öffentlichen Stromnetzes.

Das Niederschlagswasser des ca. 3.930 Quadratmeter großen Daches wird in einer 15 Kubikmeter großen Zisterne gesammelt und u.a. für die WC-Anlagen und Außenzapfstellen verwendet. Überschüssiges Niederschlagswasser wird komplett auf dem Grundstück versickert.

Die Heizgrundlast des kompletten Gebäudes wird über die Abwärme der Kühlmöbel abgedeckt. An besonders kalten Tagen erfolgt die Spitzenlastabdeckung über eine zusätzliche Luft-Wasser-Wärmepumpe. Das Passivhausniveau und die ausschließliche Verwendung von Flächenheizungen ermöglichen niedrige Vorlauftemperaturen der Heizung und somit eine größtmögliche Wärmeausnutzung. Energieintensive Türluftschleier werden gegen unbeheizte Windschotts ersetzt.

Über große Glasflächen an drei Seiten des Gebäudes und sogenannte Tageslichtspots – verchromte Röhren, die auf der Dachfläche das Tageslicht aufnehmen und innerhalb des Gebäudes wieder abstrahlen – wird das Gebäude natürlich beleuchtet. Über eine Tageslichtsteuerung wird das Kunstlicht bedarfsgerecht herunter geregelt bzw. komplett abgeschaltet.

Im EDEKA-Zukunftsmarkt kommt keine zentrale Kälteanlage zum Einsatz, wie sonst heute bei Lebensmittelmärkten üblich. Stattdessen sind die Kühlmöbel einzeln mit R290-Kühlaggregaten ausgestattet, die die Abwärme an ein wassergeführtes Ringleitungssystem abgegeben. Das Ringleitungssystem, auch „Waterloop“ genannt, wird ohne sonstige Wärmeübergabeprozesse, und den damit verbundenen Wärmeverlusten, direkt in das Heizsystem eingespeist. Mit diesem System ist ein zukünftiges Umstellen von Kühlmöbeln in dem Objekt um ein vielfaches einfacher möglich, als mit Kühlmöbeln, die an eine zentrale Kälteanlage angeschlossen sind. Der Entfall der zentralen Kälteanlage spart außerdem die Fläche für einen Kältemaschinenraum. Die Kühlmöbel an sich werden durch isoliert verglaste Türen und eine verbesserte Wärmedämmung energetisch optimiert.

Nachhaltigkeit bei der Anlagentechnik heißt für die EDEKA Minden-Hannover aber auch, die Anlagentechnik nicht durch komplexe Technologien aufzublähen, sondern stattdessen im Sinne eines nachhaltigen Low-Tech-Gebäudes schlank, einfach und für den zukünftigen Nutzer handhabbar zu konzipieren. Konkret bedeutet das, dass wirklich nur die Anlagentechnik installiert wird, die – auch aus gesetzlichen Anforderungen – mindestens erforderlich ist. Aus diesem Grund hat man sich zum Beispiel für den EDEKA-Zukunftsmarkt gegen die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger entschieden.

Der Energieverbrauch des EDEKA-Zukunftsmarktes ist im Vergleich zu einem bestehenden Neubau mit derselben Verkaufsfläche deutlich verringert. Während sich der Wärmebedarf von zuletzt realisierten Neubauten auf 100 kWh/m² pro Jahr beläuft, wird der Wärmebedarf des EDEKA-Zukunftsmarktes bei ca. 17 kWh/m² pro Jahr liegen.

Ein intelligentes Messkonzept und ein hoher Automationsgrad ermöglichen, dass der EDEKA-Zukunftsmarkt seinen Energieverbrauch selbstständig regelt und gleichzeitig einen maximalen Komfort für Nutzer und Kunden bietet. Von den ersten Projektschritten an wurde die Gebäudeautomation im Planungsprozess berücksichtigt und vereint Heizung, Lüftung, Klima, Beleuchtung, Verschattung und andere Gebäude-Technik in einem smarten Gesamtsystem. Durch eine ausgeklügelte und aufeinander abgestimmte Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (MSR-Technik) werden unter Beachtung der Wetterprognosen optimale Anlagenzustände und eine bestmögliche Energieausnutzung erreicht. Zum Beispiel wird im Sommer die kühle Nachtluft genutzt, um das Gebäude auszukühlen, um somit auch bei zukünftig wärmeren Sommern weiterhin auf eine Klimaanlage verzichten zu können. Über eine Gebäudeleittechnik (GLT) können die technischen Anlagen aus der Ferne überwacht und gesteuert werden. Somit werden Betriebskosten gesenkt und ein dauerhaft effizienter Anlagenbetrieb sichergestellt.

Für den EDEKA-Zukunftsmarkt ist ein durchdachtes Fahrradkonzept ausgearbeitet worden. Neben normalen Fahrradstellplätzen gibt es auch Platz für Lastenfahrräder und Fahrräder mit Anhänger. Stellplätze für E-Fahrräder sind mit eigenen Lademöglichkeiten ausgestattet. Außerdem sind eine Reparaturstation mit Werkzeug und Luftpumpe sowie Schließfächer für Helme und Rucksäcke geplant. Von vielen Fahrradstellplätzen ist ein überdachter Zugang zum Markt möglich. Das heißt, bei Regenwetter können Radfahrer bequem die Regenklamotten ausziehen, ins Schließfach einschließen und anschließend trocken einkaufen gehen.

Neben den Solar-Carports, dem Fahrradkonzept, der kompletten Regenversickerung und zehn E-Mobility-Stellplätzen ist ein weiteres Merkmal der Außenanlagen eine intensive naturnahe Begrünung und „erlebbare Nachhaltigkeit“. Das Begrünungskonzept beinhaltet eine Streuobstwiese, insektenfreundliche, trockenheitsresistente Blühflächen, eine begrünte Lärmschutzwand und eine begrünte Gebäudefassade. Durch ökopädagogische Installationen, wie einem Barfußpfad, einem Bienenlehrstand, Hochbeeten und Informationstafeln, soll der Kunde für Nachhaltigkeitsthemen sensibilisiert werden.

Der EDEKA Minden-Hannover liegt bei dem Objekt nicht nur die nachhaltige Gestaltung des Gebäudes und der Anlagentechnik am Herzen. Mit den nachhaltigen Elementen in den Außenanlagen, einer direkten Anbindung an den angrenzenden öffentlichen Kinderspielplatz sowie das fußläufig erreichbare Wohngebiet ging es darum, auch soziale Nachhaltigkeit, neue Mobilitätskonzepte und das Bewusstsein für diese Themen beim Kunden zu fördern.