Menschenrechte
Der EDEKA-Verbund ist sich seiner Verantwortung als Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen und als aktiver Teil der Gesellschaft bewusst. Wir bekennen uns zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, zu den Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen, zu den Konventionen und Empfehlungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und zu den Leitsätzen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Ebenso unterstützen wir den Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte. Jeder, der an globalen Lieferketten beteiligt ist, trägt Verantwortung, auf die Einhaltung der Menschenrechte zu achten und negative Auswirkungen entlang der gesamten Lieferkette zu vermeiden. Dazu gehört unter anderem die Verhinderung von Diskriminierung und die Sicherung existenzsichernder Einkommen.
Die Einhaltung von Grundstandards wie der ILO Kernarbeitsnormen ist in unseren Vertragsbedingungen verankert. Weitere Zertifizierungssysteme sowie Standards wie GlobalG.A.P. und GRASP sowie spezifische Produktanforderungen kommen hinzu. Der EDEKA-Verbund engagiert sich darüber hinaus dafür, dass entlang der gesamten Lieferketten Strukturen gefördert werden, um menschenrechtliche Sorgfaltspflichten zu verankern und zu kontrollieren. Wir sind unter anderem Mitglied der JuiceCSRPlatform, des Bündnisses für Nachhaltige Textilien, der Amfori Business SocialCompliance Initiative (Amfori BSCI) und der SustainableAgriculture Initiative Platform (SAI Platform).
Darüber hinaus sind wir in eigenen Projekten auf vielfältige Weise aktiv, um Lösungen für mehr Nachhaltigkeit in unseren Lieferketten voranzutreiben. Mit unserem gemeinsamen WWF-EDEKA-Projekt zum Bananen-Anbau in Kolumbien und Ecuador haben wir branchenweit Standards für einen nachhaltigeren und sozialverträglicheren Anbau konventioneller Bananen gesetzt.
Risiken erkennen
Bevor Risiken für Menschen- und Arbeitsrechte (Social Compliance Risiken) reduziert werden können, müssen sie erst einmal erkannt und priorisiert werden. Es kann einen Unterschied zwischen statistischen Daten und eigenen Lieferantenbeziehungen geben. Daher ist es notwendig, Risiken auf faktengesicherter Basis zu erfassen. Dabei hilft EDEKA inzwischen ein elektronisches Tool:
- Es ermöglicht eine quantitative Analyse der Social Compliance Risiken von EDEKA- Eigenmarken und erlaubt eine konsistente und vollständige Bewertung der Warengruppen inklusive Lieferketten.
- Dabei werden verschiedene Aspekte berücksichtigt, etwa die für das Produkt aufgewendeten Arbeitsstunden, mit deren Anzahl auch die Risiken steigen. Oder die Länderherkunft des Produkts, die Rückschlüsse auf die Wahrscheinlichkeit der Verletzung von Arbeitnehmerrechten und Sozialstandards zulässt.

Produkte mit besonderen Risiken
Warengruppen mit besonderem Social Compliance Risiko wurden inzwischen auf Basis des Tools identifiziert, berücksichtigt wurde dabei auch die Bedeutung für das EDEKA-Warengeschäft und die Herkunft:
- Obst
- Kaffee, Tee, Kakao
- Schokolade
- Obst- / Gemüse- / Sauerkonserven
Wesentliche Risiken sind Zwangs- und Kinderarbeit (zum Beispiel bei Pflanzen/Blumen und Trockenobst), Diskriminierung, Arbeitszeit und Entlohnung (zum Beispiel, wenn es um Kaffee, Kakao und Tee geht) und Arbeitssicherheit. Dabei gibt es besondere Länderrisiken: Länder, die hier besonders auffällig sind, wurden von Organisationen – wie Amfori BSCI – und Werkzeugen wie ELSA (einem eigens entwickelten Tool zur Einschätzung von Länderrisiken) – identifiziert.
Wie Risiken reduziert werden
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Klare Ansage
Für EDEKA ist es ein wichtiges Anliegen, dass die von uns gehandelten Produkte unter ökologisch und auch sozial guten Bedingungen hergestellt werden. Die Einhaltung der Menschenrechte und geltender Gesetze durch die Lieferanten, etwa hinsichtlich Arbeitsbedingungen oder Entlohnung, ist grundlegende Voraussetzung, um EDEKA zu beliefern. Daher ist die Einhaltung von Grundstandards wie die ILO Kernarbeitsnormen in unseren Vertragsbedingungen verankert. Sie beziehen sich auf die Komplexe Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Diskriminierung, Disziplinarmaßnahmen, Arbeitszeiten, Vergütung, Arbeitsbedingungen / Gesundheit / Sicherheit sowie Managementsysteme zur Einhaltung der Standards.
Maßnahmen zur Absicherung
Um dies abzusichern, engagiert sich EDEKA dafür, dass entlang der gesamten Lieferketten für die jeweiligen Produkte Strukturen gefördert werden, um Sozialstandards einzuführen, deren Einhaltung umzusetzen und zu kontrollieren.
- Daher bringen wir uns aktiv in verschiedenen Initiativen ein, die die Verbesserungen der Arbeitssituation und die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten und gesetzlichen Vorgaben zum Ziel haben.
- Eine weitere Absicherung erfolgt über anerkannte Zertifizierungssysteme und Standards sowie Produktanforderungen. Diese Nachhaltigkeitsstandards sind aufgrund der Zahl an Produkten, der weltweiten Ursprungsländer und der Länge der Wertschöpfungsketten ebenfalls eine Maßnahme zur Verbesserung.
- Unabhängig von einzelnen Zertifizierungen, arbeitet EDEKA an der stetigen Verbesserung der nachhaltigen Erzeugung auch unter Berücksichtigung von Sozialstandards. Dies macht auch die Arbeit in eigenen Projekten deutlich. Etwa beim Bananenprojekt zusammen mit WWF: Hier haben EDEKA und WWF 2014 den Standard für nachhaltiger und sozialverträglicher produzierte Bananen gesetzt: Der ganzheitliche Ansatz berücksichtigt soziale Kriterien und ökologische Standards beim konventionellen Anbau.
- Kontrolle: Die Einhaltung dieser Forderungen wird im Rahmen der geltenden Zertifizierungssysteme, teils auch unangekündigt, sowie bei stichprobenartigen Besuchen durch EDEKA-Mitarbeiter oder externe Dienstleister kontrolliert. Bei Verstößen sehen die Auditierungen üblicherweise die Erstellung von Maßnahmenplänen, deren Umsetzung und die erneute Kontrolle vor. Bei fortgesetzter Nichteinhaltung muss der Lieferant mit Verlust der Zertifizierung bis hin zu einer Sperrung rechnen.

Gemeinsame Absicherung: Engagement in Initiativen
EDEKA bringt sich aktiv in verschiedenen Initiativen ein, die die Verbesserung der Arbeitssituation und die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten sowie gesetzlichen Vorgaben zum Ziel haben. Dazu gehört die Arbeit in Gremien, die Arbeit in Projekten der jeweiligen Initiativen und auch gezielte Unterstützung, um die Zielsetzungen der Initiativen zu vertreten und voranzutreiben. So hat EDEKA den „International Buyers’ Open Letter on Preserving Thailand’s Fishery Reforms“ an die thailändische Regierung unterzeichnet und damit öffentlich unterstützt, dass die getroffenen Reformen in der Fischerei zum Schutz der Ausbeutung von Arbeitern und Arbeiterinnen weiterhin bestehen bleiben.

Absicherung durch eigene Projekte und Partnerschaften

Absicherung durch unabhängige Dritte: Standards und Zertifizierungssysteme
EDEKA greift neben der Absicherung durch aktive Mitarbeit in Initiativen sowie über eigene Projekte und Partnerschaften bei seinen Produkten und ihren Lieferketten nach Möglichkeit auf Zertifizierungen zurück, denen anerkannte Standards und unabhängige Prüfungen und Kontrollen zugrunde liegen.