Nachbarschaftsbarometer 2025
Globale Krisen, politische Unsicherheit und wirtschaftliche Sorgen prägen aktuell das Leben vieler Menschen. Umso wichtiger werden verlässliche Bezugspunkte im direkten Umfeld – allen voran die eigene Nachbarschaft.
Bereits im sechsten Jahr in Folge gibt das EDEKA-Nachbarschaftsbarometer Einblicke, wie es um die Nachbarschaft in Deutschland bestellt ist. Im Fokus steht in diesem Jahr das Thema "Zukunftsängste der Deutschen". Wie wird der aktuelle Zustand Deutschlands von den Befragten wahrgenommen? Welche Themen beschäftigen sie besonders? Welche Lichtblicke geben Hoffnung?
Das Zusammenleben in der Nachbarschaft empfinden ...
Für Viele zahlt eine gute Nachbarschaft auf die allgemeine Lebenszufriedenheit ein
Mehr als die Hälfte (52 %) der Befragten findet, dass gute Nachbarschaft einen (sehr) großen Beitrag zur Lebenszufriedenheit leistet. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr ein wenig gesunken (2024: 57 %).
Das trifft bei älteren Menschen (50-75-Jährige: 51 %) eher zu als bei jüngeren Menschen (16-29-Jährige: 44 %).
Der Kontakt in der Nachbarschaft ist bei 22 % der Befragten (sehr) eng
Das Empfinden der Intensität des Kontakts in der Nachbarschaft ist verglichen zum Vorjahr ein wenig gestiegen (2024: 20 %).
2021 und 2022 lagen die Werte noch etwas niedriger: 2021 waren es 14 % und 2022 waren es 16 % der Befragten, die den Kontakt als (sehr) eng empfanden.
Überraschend hierbei ist, dass Männer mit 26 % tendenziell einen engeren Kontakt in der Nachbarschaft pflegen als Frauen (17 %).
Fokusthema: Zukunftsängste – Zuversicht durch Zusammenhalt
Mehr als die Hälfte der Befragten ...
Mehr als die Hälfte der Befragten bezeichnen die aktuelle Lage in Deutschland und der Welt als Krisenzustand (26 %: "Ja, definitiv"; 31 % "Ja, eher").
Dabei würden mehr ältere als jüngere Befragte die aktuelle Lage definitiv als Krisenzustand bezeichnen (50-75-Jährige: 31 %; 16-29-Jährige: 22 %)
Die aktuellen Weltgeschehnisse führen bei den Befragten zu Zukunftsängsten
Knapp zwei Drittel der Befragten sagen, dass ihnen der Krieg in der Ukraine Angst mit Blick auf die nahe Zukunft bereitet. Auch internationale politische Entwicklungen tragen zur Verunsicherung bei: 60 % sorgen sich insbesondere vor der Rolle und dem Verhalten der USA. Fast jede:r Zweite sorgt sich zudem über das Erstarken rechter Parteien in Europa und die damit verbundenen gesellschaftlichen Entwicklungen. Auch der Nahost-Konflikt ruft bei 40 % der Befragten Sorgen hervor. Weitere häufiger genannte Punkte waren die Angst vor den Folgen des Klimawandels, weitere Unsicherheiten in zwischenstaatlichen Beziehungen sowie die Sorge vor zu hoher Migration nach Deutschland.
Die meisten Ängste vor der Zukunft in Deutschland bereiten für …
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4949Prozent
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4545Prozent
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4242Prozent
Fast ein Drittel der Befragten hat (sehr) starke Angst vor der nahen Zukunft
Die Ängste der Deutschen sind vielfältig. Es zeigt sich: Deutlich mehr jüngeren als älteren Menschen bereitet die finanzielle Unsicherheit die größte Sorge (16-29-Jährige: 61 %; 50-75-Jährige: 42 %).
Insgesamt zeigen sich weibliche Befragte in vielen Teilen ängstlicher mit Blick auf die Zukunft als männliche Befragte: Insbesondere sorgen sich Frauen stärker als Männer vor finanzieller Unsicherheit (Frauen: 55 %; Männer: 43 %), fehlender medizinischer Versorgung (Frauen: 37 %; Männer: 25 %) und den Folgen des Klimawandels (Frauen: 47 %; Männer: 38 %).
Befragte bereiten sich auf Krisenzeiten vor
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3434Prozent
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2424Prozent
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2323Prozent
Viele Befragte schätzen die Zukunft für Deutschland in fünf Jahren pessimistisch ein
41 % der Deutschen schätzen die Zukunft für Deutschland als (sehr) pessimistisch ein. Jüngere Befragte (16-29-Jährige) haben einen optimistischeren Blick in die Zukunft, hier geben 26 % an, (sehr) optimistisch in die Zukunft zu blicken. Bei den älteren Befragten (50-75-Jährige) sind dies hingegen nur 18 %.
Trotz der Verunsicherung hegen viele Befragte Hoffnung
Der größte Hoffnungsträger für die Befragten ist es Zeit mit Familie und Freund:innen zu verbringen.
23 % nennen eine intakte Nachbarschaft als etwas, das ihnen Hoffnung beschwert. Besonders für ältere Menschen (50-75-Jährige) ist eine intakte Nachbarschaft ein wichtigerer Faktor, um hoffnungsvoll zu sein. Dies ist für jüngere Menschen (16-29-Jährige) nur bei 19 % der Fall.
Befragte mit sehr engem Kontakt in der Nachbarschaft empfinden nachbarschaftlichen Austausch als (sehr) starke stabilisierende Kraft in Krisenzeiten
Nachbarschaftlicher Austausch gibt in Krisenzeiten Stabilität und Halt: 60 % erleben ihn zumindest teilweise oder (sehr) stark als Unterstützung. Besonders deutlich zeigt sich dies bei engem Kontakt im Wohnumfeld – 79 % derjenigen mit sehr engem Austausch empfinden diesen als (sehr) starke Stütze in herausfordernden Zeiten.
Grundlage der dargestellten Informationen ist eine von der EDEKA-Zentrale in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Bilendi & respondi durchgeführte Onlinebefragung. Diese stellt eine Folgebefragung der Studien aus den letzten fünf Jahren dar. In diesem Jahr wurde zusätzlich der Themenbereich „Zukunftsängste der Deutschen“ näher beleuchtet. Die bevölkerungsrepräsentative Befragung umfasste 1.086 Teilnehmer:innen und fand vom 03.06. bis zum 16.06.2025 statt. Bei den hier aufgeführten Zahlenangaben in Prozent handelt es sich um gerundete Beträge.
Bei Fragen zum EDEKA-Nachbarschaftsbarometer wenden Sie sich bitte an den Bereich Gesellschaftliche Verantwortung (csr@edeka.de).