Nachbarschaftsbarometer 2024 – Zusammenhalt gestalten
Wie steht es um die Nachbarschaft in Deutschland? Kennt man sich und hilft man einander? Oder ist eine zunehmende Anonymität zu verzeichnen? Mit dem EDEKA-Nachbarschaftsbarometer zeigen wir jedes Jahr in einer repräsentativen Studie, wie es um die Nachbarschaft hierzulande steht und was die Menschen bei diesem Thema an- und umtreibt.
In diesem Jahr liegt der Fokus der Befragung auf dem Thema "Zusammenhalt gestalten". Gefragt wurde, welchen Einfluss soziales und ökologisches Engagement auf den nachbarschaftlich-gesellschaftlichen Zusammenhalt haben und wie sich die Deutschen in ihren Nachbarschaften engagieren.
Das Zusammenleben in der Nachbarschaft empfinden ...
Nachbarschaftliches Zusammenleben bedeutet für ...
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Für Viele zahlt eine gute Nachbarschaft auf die allgemeine Lebenszufriedenheit ein
Mehr als die Hälfte (57 %) der Befragten findet, dass gute Nachbarschaft einen großen Beitrag zur Lebenszufriedenheit leistet. Diese Zahl blieb zum Vorjahr unverändert.
Das trifft bei älteren Menschen (50-75-Jährige: 59 %) eher zu als bei jüngeren Menschen (16-29-Jährige: 49 %).
Zudem bestätigen die befragten Frauen (60 %) im Vergleich zu den Männern (53 %) etwas häufiger, dass nachbarschaftliches Zusammenleben zu ihrer Lebenszufriedenheit beiträgt.
Der Kontakt in der Nachbarschaft ist bei jeder fünften Person (sehr) eng
Der Kontakt in der Nachbarschaft ist verglichen zum Vorjahr konstant geblieben. So berichtet jede:r Fünfte der Befragten von einem (sehr) engen Nachbarschaftsverhältnis.
2021 und 2022 lagen die Werte jedoch etwas niedriger: 2021 waren es 14 % und 2022 waren es 16 % der Befragten, die den Kontakt als (sehr) eng empfanden.
Überraschend hierbei ist, dass Männer mit 22 % tendenziell einen engeren Kontakt in der Nachbarschaft pflegen als Frauen (17 %).
Fokusthema: Zusammenhalt gestalten
Ein Großteil der Befragten nimmt eine gesellschaftliche Spaltung wahr
74 % der Befragten nehmen derzeit in Deutschland eine Spaltung der Gesellschaft wahr, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung.
Die häufigsten Gründe für die empfundene Spaltung sind zumeist die Beobachtung vermehrter Anfeindungen (53 %), entsprechende Berichterstattung in den Medien (51 %) und die Beobachtung eines veränderten Wahlverhaltens (45 %).
26 % der Befragten nehmen keine oder nur eine geringe Spaltung wahr.
Die Gesellschaft wird als gespalten empfunden durch …
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Die Spaltung in der Nachbarschaft wird größtenteils als gering wahrgenommen
Während die Gesamtgesellschaft von einer Vielzahl der Befragten als gespalten empfunden wird, überträgt sich dieses Empfinden nicht auf die Nachbarschaft. Die Mehrheit der Befragten nimmt keine oder nur eine geringe Spaltung in der Nachbarschaft wahr (64 %).
Dennoch haben die Befragten, insbesondere junge Erwachsene (16-29-Jährige), vermehrt Angst vor Konflikten in ihrem direkten Umfeld. Dabei haben Männer (33 %) tendenziell mehr Sorgen als Frauen (29 %).
Der Zusammenhalt in der Nachbarschaft wird als (sehr) stark empfunden
Jede:r Dritte nimmt den Zusammenhalt innerhalb der eigenen Nachbarschaft als stark bis sehr stark wahr.
Ein Großteil der Befragten (62 %) hat in den letzten fünf Jahren keine Veränderungen bezüglich des Zusammenhalts in der Nachbarschaft wahrgenommen.
Für 16 % hat sich der Zusammenhalt verbessert, dafür hat knapp jeder Vierte das Gefühl (22 %), dass sich der Zusammenhalt in den letzten Jahren verschlechtert hat.
12 % der Befragten engagieren sich (sehr) häufig sozial und/oder ökologisch
Die Mehrheit der Befragten engagiert sich sozial zu kleinen Anlässen
Jüngere Menschen (16-29-Jährige: 20 %) engagieren sich häufiger sozial als ältere Menschen (50-75-Jährige: 10 %). Dreiviertel der Befragten (75 %) können sich vorstellen, sich (auch) künftig sozial zu engagieren.
53 % derjenigen Befragten, die sich häufig ökologisch engagieren, engagieren sich auch (sehr) häufig sozial in ihrer Nachbarschaft.
Ökologisches Engagement in der Nachbarschaft ist vielfältig
Auch ökologisch engagieren sich Jüngere (16-29-Jährige 20 %) häufiger als Ältere (50-75-Jährige 9 %).
Etwa zwei Drittel der Befragen können sich vorstellen, sich künftig ökologisch zu engagieren, dabei tendenziell mehr Frauen (69 %) als Männer (63 %).
Im Vergleich zu vergangenen Jahren gibt jede:r Fünfte an, sich mehr sozial oder ökologisch zu engagieren. Insbesondere die 16-29-Jährigen engagieren sich im ökologischen Bereich noch stärker als vor fünf Jahren (20 %).
Engagierte Menschen empfinden eine geringere Spaltung in der Gesellschaft
Rund 41 % derjenigen, die sich häufig bis sehr häufig engagieren, empfinden keine oder nur eine geringe Spaltung in der Gesellschaft.
Die Mehrheit der Befragten (93 %), deren Ansicht nach sich nachbarschaftliches Engagement positiv auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt auswirkt, können sich künftiges vorstellen, sich sozial in ihrer Nachbarschaft zu engagieren.
Dass nachbarschaftliches Engagement sich positiv auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt auswirkt, halten 64 % der Befragten für wahrscheinlich.
Die Mehrheit kann sich ein zukünftiges Engagement vorstellen
Dreiviertel der Befragten können sich vorstellen, sich (auch) künftig sozial zu engagieren. Etwa zwei Drittel der Befragten können sich vorstellen, sich (auch) künftig ökologisch zu engagieren.
43 % der Befragten geben an, dass sie mehr Menschen um sich brauchen, mit denen man sich gemeinsam engagieren kann. 40 % benötigen mehr Zeit, während 21 % Organisationen in ihrem Interessensfeld bräuchten, bei denen sie sich engagieren können.
Insbesondere Menschen im Alter von 16-49 Jahren sehen den Wunsch nach mehr Zeit als entscheidenden Faktor für das Ausmaß ihres Engagements.
85 % der Befragten können sich vorstellen, sich künftig durch einmalige Aktionen zu engagieren.
Um sich mehr in der Nachbarschaft zu engagieren, benötigen die Befragten ...
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Auch Sie möchten sich in Ihrer Nachbarschaft engagieren? Hier kommen unsere Tipps:
1) Nachbar:innen bei alltäglichen Dingen unterstützen
Bieten Sie Ihren Nachbar:innen an, ihnen mit Einkäufen, Gartenarbeit oder anderen alltäglichen Aufgaben zu helfen. Das stärkt die Gemeinschaft und sorgt für gegenseitige Unterstützung.
2) Nachbarschaftsgruppe erstellen
Erstellen Sie eine Online-Gruppe, in der Informationen zu Veranstaltungen in der Nähe, Tipps oder Möglichkeiten zum gegenseitigen Unterstützen geteilt werden können. So bleibt jede:r informiert und engagiert.
3) Tauschregale aufstellen
Organisieren Sie in Ihrer Nachbarschaft einen Tauschkreis, in dem jede:r Gegenstände tauschen kann, die nicht mehr gebraucht werden. Auch überschüssige, noch genießbare Lebensmittel können geteilt oder getauscht werden, um diese nicht zu verschwenden und Ressourcen zu schonen.
4) Müllsammel-Aktion initiieren
Organisieren Sie Müllsammelaktionen in Ihrer Nachbarschaft. Sie können hierfür einen gemeinsamen Spaziergang in der Natur machen und währenddessen Müll sammeln. So tun Sie nicht nur sich selbst, sondern auch der Umwelt etwas Gutes!
5) Grüne Balkone, Fensterbänke und Gärten gemeinsam gestalten
Begrünen Sie zusammen Ihre Fensterbänke, Balkone oder Gärten. Das verbessert nicht nur die Luftqualität und bietet einen Lebensraum für Insekten, sondern verschönert auch noch das Stadtbild!
Grundlage der dargestellten Informationen ist eine von der EDEKA-Zentrale in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Bilendi & respondi durchgeführte Onlinebefragung. Diese stellt eine Folgebefragung der Studien aus den letzten vier Jahren dar. In diesem Jahr wurde zusätzlich der Themenbereich „Zusammenhalt gestalten“ in der Nachbarschaft näher beleuchtet. Die bevölkerungsrepräsentative Befragung umfasste 1.010 Teilnehmer:innen und fand vom 27.05. bis zum 04.06.2024 statt. Bei den hier aufgeführten Zahlenangaben in Prozent handelt es sich um gerundete Beträge.
Bei Fragen zum EDEKA-Nachbarschaftsbarometer wenden Sie sich bitte an den Bereich Gesellschaftliche Verantwortung (csr@edeka.de).