Sergej Goppe - Fuhrparkleiter bei Bauerngut in Bückeburg
Der Herr über 21.000 PS: Sergej Goppe ist Fuhrparkleiter bei Bauerngut in Bückeburg
„Der Umzug von Russland nach Deutschland ist mir allein wegen der Klimaveränderung unvergesslich“, lacht Sergej Goppe. Auch wenn hierzulande schon mal Minusgrade herrschen, sind die Temperaturen doch ganz andere als in Sibirien. Damals war er 13 Jahre alt. Heute ist der 39-Jährige längst in seiner neuen Heimat angekommen. Und als Fuhrparkleiter bei Bauerngut in Bückeburg ist er Herr über 52 Lkws und 41 Pkws – insgesamt 21.000 PS.
Gute Planung ist in seinem Job alles. Hier wird disponiert, welche Ware wann und mit welchem Fahrer und Fahrzeug zu welchem Kunden geht. 110 Mitarbeitende sind in dem Team, das Goppe gemeinsam mit seinem Kollegen Konstantin Köhn führt. Gearbeitet wird fast rund um die Uhr: von Sonntag 21 Uhr bis Samstagnachmittag, wenn die letzten Fahrer von ihrer Tour zurückkommen. Bis 9 Uhr morgens gehen die Bestellungen bei Bauerngut, einer Produktionstochter der EDEKA Minden-Hannover, ein. Entsprechend werden die Auslieferungsfahrten geplant – und zwar fast vollständig digital. Ein Software-System erfasst Warenein- und –ausgang, verarbeitet Bestellungen und steuert das Verladen der Waren per Roboter. „Alle Produkte sind registriert und lagern in einem Kistenlager mit 40.000 Plätzen. Dort werden sie von den Robotern abgeholt, zur Verladerampe gebracht und in den Lkws platziert“, erklärt der gelernte Kraftverkehrsleiter.
„Wir sind ein bisschen die Feuerwehr hier im Betrieb.“
Doch natürlich läuft nicht immer alles so reibungslos wie geplant: Mal fällt einer der Fahrer aus, weil er krank ist. Dann gilt es den Schichtplan anzupassen. Mal ist eines der Fahrzeuge defekt und muss in die Werkstatt. Oder aber ein Kunde bestellt mehr von einen Produkt, als gerade auf Lager ist. „Wir sind so ein bisschen die Feuerwehr hier im Betrieb“, schmunzelt Sergej Goppe. „Es lässt sich einfach nicht alles planen, auch wenn das schön wäre. Wir müssen immer wieder schnell auf veränderte Situationen reagieren, damit alles reibungslos weiterläuft. Das ist herausfordernd, macht aber auch jede Menge Spaß.“
„Nur wenn wir im Team zusammenarbeiten, können wir was erreichen.“
Ohne ein gutes Team, das an einem Strang zieht, wären diese Herausforderungen nicht zu stemmen. Sergej Goppe weiß das: „Ich sage meinen Leuten immer, wir sind zwar ein Team aus Spezialisten, doch jeder ist gleich wichtig mit dem, was er kann. 11 Ronaldos werden das Team nämlich nicht retten. Nur wenn wir zusammenarbeiten, Hand in Hand, können wir was erreichen.“ So hat er ein offenes Ohr für die Mitarbeitenden, die Tür seines Büros steht immer offen. „Es ist wichtig, sich zu sehen und regelmäßig direkt miteinander zu sprechen“, sagt er. Daher komme er mindestens einmal im Monat auch abends in den Betrieb, um mit den Teams von der Nachtschicht zu sprechen, die er sonst nicht sehen würde.
„Ich bin ein echter Familienmensch.“
Abschalten kann Sergej Goppe bei der Familie, seiner Frau und den beiden Söhnen, beim Sport, in der Sauna, mit Freunden. „Ich bin ein echter Familienmensch. Dieser Ausgleich zum Job ist wichtig.“ Bauerngut ist für ihn der perfekte Arbeitgeber – „nicht nur, weil ich gerne Fleisch esse und grille“, sagt er mit einem herzhaften Lachen. Der Job sei zukunftssicher, die Aufstiegschancen gut. „Ich bin immer unterstützt worden, um mich weiterzuentwickeln.“ Sein Werdegang zeigt das: 2008 startet Goppe als Kraftfahrer bei Bauerngut. Zwischen 2012 und 2016 absolvierte er berufsbegleitend die Fortbildung zum Kraftverkehrsmeister. Samstags drückte er die Schulbank, den Rest der Woche saß er im Lkw. „Meine Schichten wurden entsprechend angepasst.“ Anschließend wurde Sergej Goppe zunächst stellvertretender Fuhrparkleiter und 2020 dann Fuhrparkleiter in Bückeburg. „Ich nehme meine Führungsaufgabe sehr ernst und bin schon stolz, Mitarbeiter bei Bauerngut und somit im EDEKA-Unternehmensverbund zu sein.“