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Minden-Hannover

Fleischerausbildung bei Bauerngut - Malte Kolbach als Kammersieger im Kurz-Interview

Er gehört zu den Besten seines Fachs. Als dieser wurde er im Handwerkskammerbezirk Hannover für seine Leistung ausgezeichnet. Malte Kolbach aus Petershagen hat bei Bauerngut eine Ausbildung zum Fleischer gemacht.

In einem Kurz-Interview berichtet er von seiner Ausbildung bei Bauerngut und den Erfahrungen, die er in dieser Zeit gesammelt hat.

Herr Kolbach, erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrer großartigen Abschluss-Leistung und der Auszeichnung durch die Handwerkskammer Hannover! Bevor Sie 2018 mit der Ausbildung zum Fleischer bei Bauerngut begonnen haben, haben Sie eine Lehre als Koch absolviert. Warum haben Sie sich dann noch für eine zweite Ausbildung als Fleischer entschieden?

Ich fand den Beruf des Fleischers schon immer interessant. Mein Opa hat diesen Beruf damals gelernt und ich habe ihn schon als Kind oft begleitet und bin auch so schon mit der Arbeit auf Schlachthöfen in Berührung gekommen. So hatte ich keinerlei Berührungsängste und wusste, wie umfassend der Beruf des Fleischers ist. Außerdem fehlte mir nach der Schule einfach noch die Möglichkeit, von Petershagen in den Ausbildungsbetrieb nach Bückeburg zu fahren. Ich hatte damals nur ein Mofa. Da war das mit der Ausbildung zum Koch für mich logistisch einfacher.

Was gefällt Ihnen am meisten am Beruf des Fleischers?

Mir gefällt die Vielseitigkeit des Berufs. Ich arbeite mit modernster Technik, aber habe auch das alte Handwerk gelernt. Diese Mischung macht den Beruf so spannend.

Der Beruf des Fleischers ist heute bei vielen jungen Leuten nicht mehr so gefragt. Ich kann mir vorstellen, dass viele ein veraltetes Bild von dem Beruf haben. Haben Sie diese Erfahrungen auch schon gemacht und wenn ja, wie gehen Sie damit um?

Ja, habe ich. Als ich den Menschen in meinem Umfeld erzählt habe, dass ich eine Ausbildung zum Fleischer mache, haben sie mich komisch angeschaut. Viele haben noch das veraltete Bild im Kopf und verbinden den Beruf "Fleischer" mit dem Schlachten. Doch das ist nicht so. Bei Bauerngut bekommen wir das Fleisch schon in zerlegten Teilen geliefert und bereiten es dann für die Kunden vor. Für mich zählt das Handwerkliche. Es ist schade, dass dieser Beruf nicht die Wertschätzung bekommt, die er bräuchte. Denn wer soll das Fleisch zubereiten, das die Kunden täglich in den EDEKA-Märkten kaufen?

Wie haben Sie die Nachricht von der Auszeichnung als Bester Ihres Fachs im Handwerksbezirk Hannover aufgenommen?

Dass ich der Jahrgangsbeste bin, wurde mir gesagt. Aber dann kam ein Brief mit der erfreulichen Nachricht, dass ich Innungssieger bin und zwei Wochen später kam der nächste Brief, dass ich sogar Kammersieger bin. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet und mich dementsprechend sehr gefreut. Ich war wirklich stolz auf mich. Das Gute an meiner Ausbildung war, dass sich viele Themenbereiche mit denen aus der Ausbildungszeit als Koch überschnitten haben. So fiel mir das Lernen relativ leicht. Denn ich bin eigentlich eher der praktische Typ.

Wie sind Ihre beruflichen Pläne für die Zukunft?

Ich würde gern in den kommenden Jahren den Meister machen. Die Voraussetzungen sollten mit meinem Abschluss ja gegeben sein. Ich bin ja noch jung und generell auch offen für Neues.

Wir bedanken uns bei Malte Kolbach für dieses Kurz-Interview und wünschen ihm viel Erfolg für seinen weiteren beruflichen Lebensweg.

Karl-Wilhelm Steinmann (Kammerpräsident der Handwerkskammer Hannover), Malte Kolbach und Regine Kramarek (Bürgermeisterin Hannover) bei der Verleihung der Urkunde zum Kammersieger (von links). Bildquelle: Ansgar Kleine, Team Fotostudio Franz Fender