Eigenproduktion – ein traditionsreiches Erfolgsrezept
Sie stehen allesamt für Qualität aus unserer Region. Sie garantieren uns mehr Unabhängigkeit vom Marktgeschehen und somit unternehmerischen Spielraum. Und sie sind wichtige Säulen unseres Erfolges. Die Betriebe unserer Produktionssparte kamen insgesamt gut durch das turbulente Jahr 2020.
Rundes Jubiläum in Rheinstetten
2020 feierte EDEKA Südwest Fleisch 50. Geburtstag. Seit nunmehr über fünf Jahrzehnten steht unser Tochterunternehmen für die Kombination traditionellen Metzgerhandwerks mit modernen Produktionstechnologien.
Durch die Weiterentwicklung zum Frische-Drehkreuz der EDEKA Südwest steigerte sich 2020 die Tonnage der vor Ort verarbeiteten Lebensmittel im Vergleich zum Vorjahr um mehr als elf Prozent. Das Umsatzvolumen legte um knapp 21 Prozent auf 852 Millionen Euro zu. Dennoch geht das Jahr 2020 als eines der schwierigsten in die Geschichte der Fleischwirtschaft ein: Speziell in der ersten Jahreshälfte fehlten coronabedingt in Deutschlands Ställen wöchentlich zwischen 20.000 und 40.000 Schlachtungen im Bereich Schwein.
Für EDEKA Südwest Fleisch ist der Arbeits- und Gesundheitsschutz noch stärker in den Fokus gerückt. Mehrere Millionen Euro investierte unsere Produktionstochter seit Beginn der Pandemie in Personalkosten, Temperaturmessungen oder Plexiglasschutz sowie regelmäßige Tests. Parallel zur Corona-Pandemie nimmt die Afrikanische Schweinepest Landwirte und Schlachtbetriebe in die Zange. Als verlässlicher und fairer Partner unterstützen wir die Erzeuger unserer Regionalprogramme, im Jahr 2020 beim Programm Gutfleisch beispielsweise anhand einer Preisuntergrenze für Schweinefleisch.
„Wilder Bube“ und eine Millionen-Investition
Unsere Backbetriebe entwickelten sich trotz zahlreicher Negativ-Effekte im Krisenjahr 2020 stabil. Zum Jahresende wurde ein Umsatzvolumen (Außenumsatz) von 240 Millionen Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Rückgang von rund 16,6 Prozent gegenüber 2019. Zu schaffen machten den Backbetrieben insbesondere die pandemiebedingten Schließungen unserer Gastronomiebereiche. Verkaufsstellen in Innenstadtlagen verzeichneten Umsatzverluste von bis zu 80 Prozent. In zahlreichen Filialen war das Einführen von Kurzarbeit die einzige Alternative.
Aber es gab auch positive Entwicklungen: Im Auftrag traditionsreicher Backkultur starteten die Backbetriebe eine neue Kooperation mit den TV-bekannten „Wildbakers“. Dabei stehen handwerkliches Brot und mit „Wilder Bube“ ein ganz neues Produkt mit besonderer Rezeptur im Mittelpunkt. Produktionsseitig zählte vergangenes Jahr der Bau sechs neuer Steinöfen am Standort Reutlingen zu den Höhepunkten. Rund 1,8 Millionen Euro investierten unsere Back-Profis vor Ort ins Bäckerhandwerk und knusprige Krusten.
Im laufenden Geschäftsjahr wurde der Standort in Mannheim erfolgreich nach den strengen Kriterien des Bio-Anbauverbands demeter zertifiziert. Und vergangenen Februar haben wir bereits das erste demeter-Brot auf den Markt gebracht.
50 Kerzen auf dem Schwarzwälder Schinken
Wie bei der großen Schwester EDEKA Südwest Fleisch startete auch die Erfolgsgeschichte von Schwarzwaldhof im Jahr 1970.
Für unsere Tochtergesellschaft war das Geburtstagsjahr zugleich das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte: Die positive Entwicklung von Wertschöpfungsmarken wie „Hofglück“ sowie im Bio-Segment ließen den Gesamtumsatz auf mehr als 80 Millionen Euro anwachsen – ein Plus von 16,6 Prozent gegenüber Vorjahr.
Zudem schreiten die Bauarbeiten zur Betriebserweiterung in Blumberg weiter voran. Im zweiten Quartal 2021 werden auf 4.000 Quadratmetern Produktionsfläche neue Räucher- und Reifeanlagen im Einsatz sein und Schinken & Co. warten dann auf den Versand. Die Investitionen vor Ort: rund elf Millionen Euro. Das Blockheizkraftwerk, welches ebenso im zweiten Quartal in Betrieb genommen wird, ist das Herzstück einer energetischen Neuausrichtung. Ein Großteil des Strombedarfs wird dann mit Kraft-Wärmekopplung nachhaltiger und energieeffizienter produziert. Die neue zentrale Kälteanlage macht es möglich, dezentrale Altanlagen zu ersetzen – ökologisch wie ökonomisch ein richtiger Schritt.
Glasklare Wachstumsperspektiven
Sein siebzigjähriges Unternehmensbestehen feierte im vergangenen Jahr Schwarzwald-Sprudel. Unsere Getränke-Spezialisten entwickelten im Geburtstagsjahr ihre Produktion ebenfalls weiter. Während im Sommer 2020 in Wildberg die neue Glasabfüllanlage auf Betriebstemperatur gebracht wurde, folgte im Herbst die Zelthalle für Roh- und Betriebsstoffe. Damit entlastet Schwarzwald-Sprudel die Produktionsstätte in Bad Peterstal-Griesbach und stellt die Weichen für weiteres Wachstum.
2020 steigerte unsere Tochtergesellschaft ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent auf insgesamt 44,8 Millionen Euro.
Veränderte Sortimentsschwerpunkte
Im Zeichen der Weiterentwicklung unseres Standorts in Rheinstetten stand das abgelaufene Geschäftsjahr für das Frischkost-Team. Dazu zählte beispielsweise die Umstellung der Produktion für die Lieferung von Fisch auf Eis. Außerdem richtete unser Tochterunternehmen seinen Betrieb auf Nachtarbeit und somit auf die Prozesse in Rheinstetten aus.
Bedingt durch die damit verbundene Abgabe zahlreicher Sortimentsteile im Frischesegment verringerte sich 2020 das Umsatzvolumen auf rund 21,4 Millionen Euro. 2021 hat Frischkost den Wiedereinstieg in die Produktion von Grillartikeln vollzogen.
Gute Qualität, mäßige Quantität
Um 8,1 Prozent auf 15,5 Millionen Euro konnte vergangenes Jahr der Ortenauer Weinkeller seine Umsätze steigern. Zum Jahresende bauten über 300 Vertragswinzer Qualitätsweine für unsere Tochtergesellschaft an. Der Weinjahrgang 2020 zeichnet sich durch eine durchschnittliche Erntemenge und gute bis sehr gute Qualitäten aus.
Erstmals erhielt unsere Weinkellerei mit Sitz in Offenburg vergangenes Jahr die Zertifizierung nach International Featured Standard „higher Level“.
