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„So funktioniert Zusammenhalt!“

In der Corona-Krise hat sich unser solidarisches Prinzip nicht nur bewährt, sondern auch als stärker als so manch konkurrierendes Geschäftsmodell erwiesen. Im Interview spricht Uwe Kohler über Kundennähe, das Vertrauen in die Kaufleute sowie Potenziale.

Nachgefragt bei Uwe Kohler

Herr Kohler, die Corona-Pandemie prägt unverändert unseren Alltag und das Zeitgeschehen. Wie fällt rückblickend Ihre persönliche Bewertung des Jahres 2020 aus?

Uwe Kohler: Ich denke, wir haben diese historische Herausforderung als Branche insgesamt sowie als Unternehmensverbund bis hierher gut gemeistert. In den Augen der Menschen werden wir als verlässliche Versorger wahrgenommen. Zugleich sehe ich auch die Belastungen, die unsere Teams auf allen Handelsebenen – speziell im ersten Halbjahr 2020 – bewältigen mussten. Das ging oft bis an die Schmerzgrenze. Großartiges Engagement, für das ich sehr dankbar bin. Wir EDEKAner profitieren gerade in diesen schwierigen Zeiten von unserem genossenschaftlichen Modell. Da steht der Großhandel für den Einzelhandel ein und gibt alles, gerade auch wenn Logistik und Produktion zeitweise mit Rekord-Nachfragespitzen umgehen müssen. Und wir Kaufleute sind flexibel in der Umsetzung vor Ort, finden pragmatische Lösungen und bieten so unseren Kunden den besten Service. Ich finde, so funktioniert Zusammenhalt!

Warum schneiden klassische Supermärkte mit Vollsortiment gerade in diesen Krisenzeiten deutlich besser ab als Discounter?

Uwe Kohler: Wir EDEKA-Kaufleute sind tief in unseren Heimatregionen verwurzelt und in unserem jeweiligen Umfeld gesellschaftlich aktiv. So pflegen wir die persönliche Nähe zu unseren Kunden. Wir agieren also nicht mit der Anonymität eines Filialisten. Außerdem bieten wir den Kunden, alles was sie benötige, aus einer Hand. Wie heißt es auf Neudeutsch doch so schön: „One-Stop-Shopping“. Auf diesen Faktoren basiert das Vertrauen, das uns die Verbraucher entgegenbringen. Corona hat das Einkaufsverhalten spürbar verändert. Die Kundenfrequenz geht zurück, aber die Menschen kaufen deutlich mehr ein. Damit ist auch das Vertrauen in unsere Märkte noch mal gewachsen. Warum? Weil wir die individuellen und systemischen Vorteile gegenüber unseren Wettbewerbern erneut unter Beweis stellen konnten.

Welche Erkenntnisse nehmen Sie für die EDEKA Südwest und die ihr angeschlossenen Kaufleute aus der aktuellen Situation mit ­– was könnte beispielsweise noch besser laufen?

Uwe Kohler: Wir dürfen vor allem nicht müde werden, unsere Stärken auszuspielen. Bio, regionale Erzeugnisse, Tierwohl – ohne dabei zu vergessen, unsere Preiswürdigkeit zu betonen. Das Bewusstsein der Verbraucher für Qualität und Nachhaltigkeit hat sich noch einmal deutlich weiterentwickelt. Hier sind wir bereits stark, werden aber weiter nachlegen. Auch der Onlinehandel hat einen Schub bekommen. Darauf müssen wir Kaufleute noch konsequenter kundenfreundliche Antworten finden.