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Südwest
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Berichte

„Wir schaffen Wachstum“

Beeindruckende Energieleistungen der Kaufleute und Mitarbeiter. Große Dankbarkeit der Kunden. Und eine Branche, die im ersten Corona-Jahr in der Wahrnehmung der Deutschen deutlich an Anerkennung gewonnen hat. 2020 wird generell als Ausnahmejahr in die Geschichte eingehen. In dieser Zeit erschwerter Rahmenbedingungen haben wir als Verbund einmal mehr die Weichen auf Zukunft gestellt.

Nachgefragt bei Rainer Huber

Herr Huber, seit nunmehr über einem Jahr hält das Corona-Virus das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in Schach. Quasi über Nacht galt der Lebensmittelhandel als „systemrelevant“. Wie fällt Ihr Fazit aus, wenn Sie auf 2020 zurückblicken?

Rainer Huber: Zweifelsfrei sehen wir uns nach wie vor mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen von historischer Dimension konfrontiert. Aber die Leistungsstärke unserer EDEKA Südwest als Versorger der Menschen in der Region haben wir auch schon vor Corona regelmäßig unter Beweis gestellt. Ich denke, wir sollten die Corona-Situation differenziert betrachten: Einerseits muss der Lebensmitteleinzelhandel als Branche dankbar dafür sein, dass wir während der beiden Lockdowns weitermachen durften, als beispielsweise das Gastgewerbe den Betrieb stoppen musste. Das hat unserer Branche eine Art Sonderkonjunktur beschert. Gleichzeitig sind speziell für und bei EDEKA Südwest aber auch die Kosten gestiegen. Ich denke hier an rückläufige Umsätze bei Märkten in grenznahen Regionen und in gastronomierelevanten Bereichen. Wir sind zudem zutiefst dankbar für den ungeheuren Einsatz, den unsere Teams auf allen Handelsstufen im gesamten Jahresverlauf gezeigt haben – insbesondere im Frühjahr 2020, während der ersten Corona-Welle. Das macht uns im Geschäftsführungsteam stolz. Und selbstverständlich freuen wir uns über das viele positive Feedback unserer Kunden. Denn eines ist klar: Ihr Vertrauen bleibt für uns das A und O.

EDEKA Südwest Jahresbericht 2020: Rainer Huber, Sprecher der Geschäftsführung, im Interview

Unsere zentrale Aufgabe als Team bleibt es, die EDEKA-Kaufleute zu fördern und ihnen größtmöglichen unternehmerischen Spielraum zu eröffnen. Auch und gerade in dieser für uns alle schwierigen Situation gelingt uns dies mit Erfolg.

Rainer Huber

Sprecher der Geschäftsführung EDEKA Südwest

Die EDEKA Südwest wird in den kommenden Monaten mehrere ehemalige real-Märkte übernehmen. Welche Pläne verfolgen Sie, um die großflächigen Standorte wettbewerbsfähig aufzustellen?

Rainer Huber: Natürlich freuen wir uns über das grüne Licht seitens des Kartellamts. Und wir verfügen über einen klaren Fahrplan. Jetzt geht es für uns zunächst darum, eine detaillierte Bestandsaufnahme in den Märkten zu machen, um zu klären, welche Veränderungen an den jeweiligen Standorten notwendig werden. Im Anschluss folgt deren schrittweise Integration. Also, standortspezifische Sortimentsanpassungen, technologische Verbesserungen und auch der äußerlich erkennbare Übergang in unser Vertriebsnetz. Das alles ist eine Mammut-Aufgabe. Für uns gilt die Devise, alle übernommenen Märkte wettbewerbsfähig und nachhaltig zu führen und den Kunden vor Ort neue, zeitgemäße Einkaufserlebnisse zu eröffnen.

Wie lauten die strategischen und operativen Schwerpunkte der EDEKA Südwest für 2021 und die Folgejahre?

Rainer Huber: Unsere zentrale Aufgabe als Team bleibt es, die EDEKA-Kaufleute zu fördern und ihnen größtmöglichen unternehmerischen Spielraum zu eröffnen. Auch und gerade in dieser für uns alle schwierigen Situation gelingt uns dies mit Erfolg. Stetig steigende Effizienz ist für mich ein ganz wichtiger Schlüssel dazu. Wir haben 2020 wieder eine Schippe draufgelegt. Wir haben EDEKA Südwest Fleisch in Rheinstetten weiterentwickelt. Das neue Zentrallager in Rastatt nimmt Form an. Und mit der real-Übernahme schaffen wir zusätzliche Wachstumsperspektiven. Das alles passt zusammen und stimmt mich zuversichtlich.

Nachgefragt bei Klaus Fickert

Herr Fickert, Sie haben Ihre neue Funktion in Zeiten des Ausnahmezustands angetreten. Wie beurteilen Sie Ihr erstes Jahr als Geschäftsführer?

Klaus Fickert: Es ist ohne Frage ein herausforderndes Jahr. Aber das gilt ja für alle von uns, deshalb schiele ich nicht auf meine persönliche Situation. Ja, die Pandemie hat die Rahmenbedingungen grundlegend verändert. Was einen enormen Zusatzaufwand auf allen Ebenen bedeutet. Aber mich beeindruckt viel mehr, mit wie viel Teamgeist, Kompetenz und Kraft wir alle gemeinsam die Unternehmen unseres Verbunds durch diese Zeit bringen. Auch von mir ein herzliches Dankeschön an alle Mitarbeiter! Dieser Zusammenhalt trägt einen auch in der Geschäftsführung. Wir müssen jetzt aber auch konzentriert nach vorn blicken und tatkräftig weitermachen, damit wir unsere führende Wettbewerbsposition behaupten können – insbesondere im aktuellen Marktgeschehen.

EDEKA Südwest Jahresbericht 2020: Geschäftsführer Klaus Fickert im Interview

Der Trend zum One-Stopp-Shopping spielt uns in die Hände, weil wir über das überzeugendste Gesamtangebot im Wettbewerb verfügen.

Klaus FIckert

Geschäftsführer EDEKA Südwest

In welcher Weise hat sich das Einkaufsverhalten der EDEKA-Kunden verändert und wie geht EDEKA Südwest darauf ein?

Klaus Fickert: In der Corona-Zeit gehen die Menschen seltener einkaufen und häufig auch nur in einem von ihnen individuell ausgewählten Markt. Dieser Trend zum One-Stopp-Shopping spielt uns in die Hände, weil wir über das überzeugendste Gesamtangebot im Wettbewerb verfügen. Umso mehr werden wir das komplette Spektrum unserer Stärken auf den Verkaufsflächen zeigen – von Vielfalt, Frische und Qualität im Sortiment bis hin zu attraktiven Preisaktionen. Unser Anspruch lautet, immer die Nase vorn zu haben. Bei Bio, regionalen Produkten und in Sachen Nachhaltigkeit macht uns so schnell keiner was vor. Hier agieren wir richtungsweisend. Unsere Kunden wissen und honorieren das. Ob die Preissensibilität noch weiter zunehmen wird, bleibt abzuwarten. Das hängt sicher davon ab, wie sich die Pandemie mittelfristig auf die wirtschaftliche Situation privater Haushalte auswirken wird.

Welches sind aus Ihrer persönlichen Sicht die größten Herausforderungen, die in den kommenden Monaten und Jahren auf den Unternehmensverbund warten?

Klaus Fickert: Ich glaube, in der jetzigen Situation ist es ratsam, gesamtwirtschaftlich zu denken. Ein Großteil der Unternehmen wird die negativen Effekte der Pandemie zeitversetzt zu spüren bekommen. Das wiederum hat unmittelbaren Einfluss auf die Konsumstimmung im Land. Deshalb bleibt Corona, aus meiner Sicht, noch eine ganze Zeit lang die größte Herausforderung für die Wirtschaft.

Nachgefragt bei Jürgen Mäder

Herr Mäder, mit der Überführung der kompletten Frischelogistik zu EDEKA Südwest Fleisch in Rheinstetten hat EDEKA Südwest einen wichtigen Meilenstein erreicht. In welcher Weise bringt Sie dieser Schritt weiter?

Jürgen Mäder: Als wachsender Unternehmensverbund bündeln wir vor Ort zwei zusätzliche Sortimentsgruppen, die in der Gunst der Verbraucher und damit auch aus Sicht der EDEKA-Kaufleute weiter rasant an Bedeutung gewinnen: Frische- und Convenience-Artikel. Zusammen mit unserer Sparte für Fleisch- und Wurstspezialitäten ist somit in Rheinstetten das Frischezentrum der EDEKA Südwest entstanden. Auch mit Blick auf die neu in unseren Verbund kommenden, ehemaligen real-Standorte sorgt dieses Drehkreuz für die Prozesseffizienz, die für die bedarfsgerechte Warenversorgung in diesen für uns wesentlichen Segmenten entscheidend ist. Dienstleistung aus einer Hand ist hier das Credo – gerade bei Ultrafrisch-Sortimenten wie Fisch ist das ein echter Mehrwert.

EDEKA Südwest Jahresbericht 2020: Geschäftsführer Jürgen Mäder im Interview

Die Stärken unserer Tochtergesellschaften: traditionsreiche Handwerkskunst, kombiniert mit moderner Technologie und innovativen Produktideen.

Jürgen Mäder

Geschäftsführer EDEKA Südwest

50 Jahre EDEKA Südwest Fleisch und 50 Jahre Schwarzwaldhof – zwei beeindruckende Erfolgsgeschichten. Die Jubiläen sind vergangenes Jahr doch etwas zu kurz gekommen, oder?!

Jürgen Mäder: Das stimmt. Leider erhielt dieses doppelte Jubiläum nicht die gewünschte Aufmerksamkeit bei den Kunden. Aber angesichts der Corona-Krise haben sich die Prioritäten natürlich verschoben. Ein paar Aktionen gab es dennoch. Stark war auch unsere Kampagne „50 Jahre Metzgergenuss“. Also, so ganz konnte uns das Virus keinen Strich durch die Rechnung machen. Aber uns ist es natürlich auch über das Jubiläumsjahr hinaus wichtig, die Stärken unserer Tochtergesellschaften kontinuierlich zu kommunizieren: traditionsreiche Handwerkskunst, kombiniert mit moderner Technologie und innovativen Produktideen. Das macht uns schließlich aus.

Vor knapp fünf Jahren haben Sie den Ethikrat der EDEKA Südwest Fleisch ins Leben gerufen. 2021 wird das Gremium auf den gesamten Unternehmensverbund ausgeweitet. Warum?

Jürgen Mäder: Unsere Handlungsfelder werden inhaltlich immer komplexer. Für unsere Mitarbeiter bedeutet das, dass sie laufend Entscheidungen treffen, bei denen sowohl sachliche, wirtschaftliche als auch ethische Aspekte zu berücksichtigen sind. Hinzu kommt, dass die Lebensmittelwirtschaft insgesamt zunehmend Teil der öffentlichen Diskussion wird und damit verstärkt unter kritischer Beobachtung steht. Der Ethikrat gibt uns die Möglichkeit, die Konsequenzen unseres Handelns noch umfassender zu reflektieren. Er wird rund 30 ständige Mitglieder haben, die je nach Fragestellung von wechselnden Experten beraten werden. Das Themenspektrum ist breit: Tierschutz, CO2-Reduzierung, soziale Standards bei Dienstleistern und Lieferanten. All das und mehr kommt in diesem Gremium zur Sprache, weil wir uns auch über unser Kerngeschäft hinaus weiterentwickeln wollen.