Einer für alle. Alle für einen. Und alles für die Kundinnen und Kunden.
Das zeichnet uns als Genossenschaft aus: engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer, die die Herausforderungen des Marktes antizipieren, Antworten finden und ihre Erfahrungen in der Gemeinschaft teilen. Im Gespräch mit Uwe Kohler wird klar: Mit der Hand am Puls der Kundinnen und Kunden haben die selbständigen EDEKA-Kaufleute im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut überzeugt – widriger Rahmenbedingungen zum Trotz.
„Jeden Tag gute und lebensnahe Lösungen liefern“
Herr Kohler, was war mit Blick auf das Geschäftsjahr 2024 für Sie persönlich als Kaufmann die größte Herausforderung?
Ich denke, Dynamik und Komplexität des Marktgeschehens nehmen auch aufgrund gravierender äußerer Einflüsse wie Kriege und steigender Inflation generell zu. Das beeinflusst das Konsumverhalten der Leute. Wir Händlerinnen und Händler sind heute mehr denn je aufgefordert, ihnen in unseren Märkten täglich gute und lebensnahe Lösungen zu liefern. Mit attraktiven Preisen auf der einen, aber auch klaren Mehrwerten auf der anderen Seite. Wenn uns 2024 eines gelehrt hat, dann, dass es für die entscheidenden Fragen im Wettbewerb keine einfachen Antworten gibt. Die Kunst besteht für uns darin, unseren Kundinnen und Kunden die beste Balance zu bieten – zwischen Preis, Qualität, Erlebnissen und Genuss. Das ist das Wesen des Vollsortiments, so differenzieren wir uns.
Und aus Ihrer Perspektive als Kuratoriumsvorsitzender von EDEKA Südwest: Was brannte Ihnen da besonders unter den Nägeln?
Eines ist doch wohl klar: Wachstum, Investitionen und Innovationen benötigen Planungssicherheit. Und diesbezüglich war, angesichts der instabilen innenpolitischen Rahmenbedingungen – vorsichtig formuliert –, Fehlanzeige. Hinzu kommen die zu hohen Energiekosten in Deutschland und das vergleichsweise hohe Zinsniveau. Der Fachkräftemangel zählt sicher ebenfalls dazu. Aber hier gibt es Lichtblicke. Dank seitens unserer Großhandelsstufe initiierter und etablierter digitaler Tools gewinnen wir zunehmend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine gute Entwicklung.
Warum sind aus Ihrer Sicht inhabergeführte Lebensmittelmärkte weiterhin das beste und zukunftssicherste Vertriebsmodell in Sachen Nahversorgung?
Wir EDEKA-Kaufleute bieten den Menschen die qualifizierteste, die umfassendste und damit auch die zukunftsfähigste Handelsleistung. Ich denke da an unsere kompetenten Teams an den Frischetheken – das ist ein Pfund. Als Marktführer geben wir zudem in den Bereichen Bio, bei regionalen Erzeugnissen sowie bei Obst und Gemüse den Ton an. Und ich denke an unsere modernen und technologisch verantwortungsvoll ausgestatteten Märkte. Das alles macht uns auch zu Innovationstreibern. Und somit zu tragenden Säulen unseres Verbunds und des deutschen Lebensmitteleinzelhandels insgesamt.
EDEKA spricht von sich ja gern als „Heimat des Unternehmertums“. Wie gelingt es, immer wieder Kaufleute mit eigenen Märkten fit für den Wettbewerb zu machen?
Also, erst einmal ist das ja unser originärer genossenschaftlicher Auftrag. Wir stärken, schaffen und sichern Existenzen – darum dreht sich bei uns alles. Über effiziente Logistik, innovative digitale Infrastruktur und leistungsstarke Produktionsbetriebe unterstützen wir auf der Großhandelsstufe Tag für Tag mittelständisches Unternehmertum. Zudem leben wir diesen Auftrag, in dem wir kontinuierlich Märkte aus der Regie des Großhandels an junge und gestandene Kaufleute übergeben. Vergangenes Jahr waren es insgesamt 11 Standorte. Das können und müssen wir aber noch weiter intensivieren. Denn selbständige EDEKA-Kaufleute sind nun mal die Basis unseres Erfolgs.