Im Gespräch mit Leon Averkamp
Leon Averkamp ist Einkäufer in der EDEKA-Zentrale im Bereich Eigenmarke / alkoholfreie Getränke. Zahlreiche Produkte werden unter seiner Verantwortung verhandelt, zum Beispiel Limonaden, Sportdrinks und Schorlen. Seine Arbeit und seine Visionen prägen das Sortiment. Wie er das schafft und welche Faktoren man dabei immer beachten muss, verrät er im Interview.
Leon, du bist hier in der EDEKA-Zentrale direkt als Einkäufer eingestiegen. Wie hast du hierher gefunden?
Ich war bereits während meines Studiums in Münster bei einem Getränkelieferdienst tätig. Hier wurde ich recht schnell gefördert und vom Einkauf überzeugt. Zum Schluss hatte ich dort als Einkäufer rund 200 Lieferanten in meiner Verantwortung. Um aber noch mehr dazuzulernen und den nächsten Schritt meiner Karriere zu gehen, habe ich mich in der EDEKA-Zentrale beworben – und das ist jetzt mein Arbeitgeber. EDEKA hat mich vor allem als einer der führenden Lebensmittelhändler Deutschlands mit dem genossenschaftlichen Ansatz und dem Arbeitsort Hamburg überzeugt.
Und jetzt bist du dafür zuständig, Ware für über 11.000 Märkte zu verhandeln. Wie fühlt sich das an?
Für mich ist das Wichtigste, den EDEKA-Kaufleuten wettbewerbsfähige Preise zu bieten, zu halten und ihnen zudem einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Es gilt immer, ungerechtfertigte Preiserhöhungen nicht in Kauf zu nehmen, um faire Preise im Markt zu realisieren. So halten wir die Inflation gering und bieten den Kund:innen das bestmögliche Einkaufserlebnis. Das ist immer wieder spannend!
Warum macht dir die Arbeit denn darüber hinaus so viel Spaß? Was reizt dich am Einkauf?
Mir macht nicht nur das Verhandeln großen Spaß. Auch die Kommunikation mit anderen Menschen und datenbasierte Entscheidungen zu treffen, reizt mich. Zudem gibt es immer neue Herausforderungen. In den letzten Jahren hat sich immer stärker gezeigt, dass wir innovativ sein müssen. Unsere Konkurrenten sind längst nicht mehr nur Offline-Märkte, sondern auch Online-Shops. Gerade die jüngeren Generationen sind hier aktiv – aber auch diese wollen wir natürlich in den EDEKA-Märkten sehen. Und hier Strategien zu entwickeln, ist zu meinem Herzensprojekt geworden.
Was bedeutet das genau?
Ein Beispiel habe ich aus meiner Zeit im Einkauf Grundnahrung, als ich als Einkäufer auch für Sportler:innen-Nahrung zuständig war: In diesem Bereich arbeiten wir mit vielen Marken zusammen, die eine starke Onlinepräsenz haben. EDEKA hat den Platz, die Ware ansprechend zu platzieren und Mitnahmepotenziale zu schaffen – auch bei Kund:innen, die den Onlinemarkt nicht nutzen. Marken mit starker Online-Präsenz besitzen Schnelligkeit, können Trends zügig bedienen und haben die Zielgruppe genau im Blick. So lassen sich die Stärken beider Seiten verbinden – und die Kund:innen profitieren davon.
Kannst du uns ein Projekt verraten, auf das du richtig stolz bist?
Das ist ganz klar die Zusammenarbeit mit zwei Herstellern von Sportler:innen-Nahrung. Gemeinsam mit der Marke ESN haben wir einen Riegel entwickelt, der exklusiv bei EDEKA verkauft wird. Darüber hinaus konnten wir auch einige Influencer-Kooperationen umsetzen. Das schafft nicht nur jede Menge Reichweite, sondern auch Umsatz! Eine Influencer-Kooperation hat sogar so großen Einfluss gehabt, dass ein ESN-Riegel der erfolgreichste Superknüller-Artikel in meiner bisherigen Karriere war.
Welche Eigenschaften braucht ein Einkäufer eigentlich?
Man muss als Einkäufer schon viele „Neins“ verkraften können und resilient sein. Aber man kann vieles lernen, was man braucht: Verhandlungsgeschick, Empathie und Rhetorik-Skills. Gegeben sein sollte aber in jedem Fall Offenheit und ein gewisses Maß an Extrovertiertheit.
Wie sieht ein normaler Arbeitsalltag von dir aus?
Mein Arbeitstag startet um 8:30 Uhr. Zum Wochenstart steht dann beispielsweise als erstes eine Marktanalyse an. Natürlich stehen auch Mails beantworten, Telefonate oder die alltäglichen kleinen oder großen Projekte an der Tagesordnung. Dabei geht es dann beispielsweise um Lieferlogistik, Verhandlungen oder Stammdaten. Ich bin aber auch Ansprechpartner für die EDEKA-Regionen und andere Abteilungen der EDEKA-Zentrale wie Marketing, Buchhaltung oder andere Einkaufsbereiche.
Mittags gehe ich in die Kantine der EDEKA-Zentrale. Und dort gibt es wirklich ein tolles Angebot! Es gibt unter anderem jeden Tag ein veganes oder vegetarisches Gericht sowie eine immer frisch gefüllte Salatbar. Nach dem Mittagessen geht es eine Runde um den Block, bevor es in den Terminmarathon am Nachmittag geht. Zum Schluss schreibe ich noch ein paar Mails, bevor es dann gegen 18 Uhr in den Feierabend geht.
Welche Aufgaben kommen für dich als Einkäufer immer wieder?
Grundsätzlich sind es immer wieder Verhandlungen, Jahresgespräche, Sortimentsgespräche, Abstimmungsrunden mit dem internationalen Einkauf, unserem Einkaufsteam und den EDEKA-Regionen. Auch Trainees anzuleiten und ihnen theoretisches Wissen weiterzugeben, gehört dazu. Die Aufgaben sind jeden Tag anders und der Arbeitsalltag ist sehr abwechslungsreich. Langeweile? Fehlanzeige – hier ist immer was los!
Welche Gründe gibt es noch, gerade jetzt seine Karriere im EDEKA-Einkauf zu starten?
Aktuell kann man sehr viel lernen, weil die Welt sich immer schneller dreht. Man muss sich sehr schnell anpassen und flexibel sein. Zudem kommen jeden Tag neue Themen auf den Tisch. Der Einkauf ist sehr innovationsgetrieben, man ist also automatisch am aktuellen Geschehen beteiligt. Und, was besonders bei EDEKA als Lebensmittelhändler zu erwähnen ist: Gegessen und getrunken wird immer!
Apropos sicherer Arbeitsplatz. Was macht denn die EDEKA-Zentrale für dich als Arbeitgeber aus?
Ich komme richtig gern zur Arbeit und hier sind alle freundlich und kollegial. Der Zusammenhalt ist jeden Tag spürbar. Wir haben schließlich alle das gemeinsame Ziel, den EDEKA-Kaufleuten und damit auch den Kund:innen beste Konditionen bieten zu können. Zudem sind Fort- und Weiterbildungen immer möglich und das Gehalt ist auch super.