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Verantwortung

Aktionstag der EDEKA-Schwerbehindertenvertretung zeigt erfolgreiche Inklusion und Teilhabe am Arbeitsleben

• Mitmach-Aktionen für Kunden im EDEKA Center Minden

• EDEKA Minden-Hannover setzt auf Inklusion

16. Januar 2019 • Minden

Schwerbehinderten-Aktionstag
EDEKA-Personalchef Thomas Jäkel (li.) testete beim Aktionstag selbst einen Alterssimulationsanzug.

Jeden kann ein plötzlicher Schicksalsschlag treffen – beispielsweise eine schwere Krankheit. Diese kann zum Verlust des Arbeitsplatzes und somit zur Gefährdung der Erwerbstätigkeit führen. Die EDEKA Minden-Hannover beschäftigt in ihrem Geschäftsgebiet rund 28.000 Mitarbeiter im Großhandel und den Regie-Märkten. Davon haben 1.200 eine anerkannte Schwerbehinderung bzw. Gleichstellung. In Minden sind knapp 90 EDEKAner mit Handicap in den verschiedensten Bereichen des genossenschaftlich organisierten Unternehmensverbundes tätig. Mit ihrem ersten Aktionstag im EDEKA Center in der Königstraße in Minden will die EDEKA-Schwerbehindertenvertretung der Öffentlichkeit zeigen, dass Arbeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt auch mit einer gesundheitlichen Einschränkung möglich ist.

Einen persönlichen Eindruck von den Auswirkungen einer körperlichen Einschränkung bekam EDEKA-Personalchef Thomas Jäkel, der beim Aktionstag in einem Alterssimulationsanzug einen Mitmach-Parcours absolvierte. Dieser Anzug simuliert z. B. Beeinträchtigungen beim Hören, Sehen oder Gehen. Auch die Kunden des EDEKA Centers an der Königstraße waren aufgerufen, mitzumachen. Außerdem konnten sie sich an den Infoständen (z. B. „Club 74“, Integrationsfachdienst, Diakonie) sowie mit den Schwerbehindertenvertretern und EDEKAnern mit Handicap über die persönlichen Erfahrungen und Herausforderungen im Arbeitsalltag austauschen.

Das EDEKA Center in Minden beschäftigt z. B. in Kooperation mit der Lebenshilfe Minden Mitarbeiter mit gesundheitlichen Einschränkungen. „Die Zusammenarbeit mit den Behörden ist je nach Bundesland im Geschäftsgebiet unterschiedlich. Wir merken aber, dass die EDEKA Minden-Hannover beim Thema Inklusion einen guten Ruf hat“, betont die EDEKA-Schwerbehindertenvertreterin Marlies Mnich.

Die Schwerbehindertenvertretung setzt sich für die Interessen der Mitarbeiter mit Behinderung ein. In Unternehmen mit mehr als fünf Beschäftigten mit Handicap können die Mitarbeiter ihre Vertrauenspersonen wählen. Innerhalb der EDEKA Minden-Hannover mit allen Tochterunternehmen engagieren sich 87 Kolleginnen und Kollegen (inkl. Stellvertreter) in diesem Bereich. Am Standort Minden sind für den Großhandel (Verwaltung) zwei Beschäftigte (davon eine Person freigestellt) und für den Einzelhandel drei Mitarbeiter (davon eine Person freigestellt) als Vertrauensperson tätig. Mit dem gemeinsamen Aktionstag wollen sie die Öffentlichkeit auf die Teilhabe am Arbeitsleben innerhalb des EDEKA-Verbundes aufmerksam machen.

EDEKA Minden-Hannover setzt auf Inklusion
Menschen mit Behinderung sind Teil des genossenschaftlich organisierten Unternehmensverbundes EDEKA Minden-Hannover. Gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften und den Schwerbehindertenvertretern vor Ort setzt sich der Arbeitgeber dafür ein, Arbeitsplätze an individuelle Bedürfnisse anzupassen. Oft sind Einschränkungen von Kollegen aufgrund ihre Behinderung gar nicht bekannt – weil sie diese nicht öffentlich machen oder weil ihre Behinderung keine Einschränkung für das Arbeitsleben mit sich bringt.

„Grundsätzlich setzen wir alles daran, den Arbeitsplatz zu erhalten. Wie, das kann ganz unterschiedlich sein. Mitarbeiter, die bestimmte Aufgaben nicht mehr gut erledigen können, bekommen Hilfe an die Seite gestellt oder wir passen Arbeitsplätze inhaltlich neu an“, erklärt Personalchef Thomas Jäkel. „So ist beispielsweise ein Kollege im Einzelhandel nur für das Vorziehen der Ware und die Kontrolle des Mindesthaltbarkeitsdatums zuständig, für unsere gehörlosen Kollegen in den LagerstandortenFreienbrink und Lauenau stellen wir z. B. bei Betriebsversammlungen Gebärdendolmetscher zur Seite und haben für den Brandfall eine Meldeanlage mit Vibrationssignal installiert.“ Gesunde Mitarbeiter lernen dort freiwillig die Gebärdensprache, um sich mit ihren gehörlosen Kollegen austauschen zu können.

„Wir sind froh, die Vielfalt im Unternehmen aktiv zu leben und von den individuellen Fähigkeiten aller Mitarbeiter zu profitieren. Behinderung und Arbeit müssen sich bei EDEKA nicht ausschließen. Wir schaffen beispielsweise auch Ausbildungsplätze für Menschen mit Handicap und wollen auch für Beschäftigte, die plötzlich von einer schweren Erkrankung betroffen sind, ein verlässlicher Arbeitgeber sein“, betont Thomas Jäkel. Ein Nebeneffekt: Das Unternehmen muss weniger Ausgleichsabgabe für nicht besetzte Schwerbehindertenarbeitsplätze (Gesetzesvorgabe) zahlen. Seit sich die EDEKA Minden-Hannover verstärkt um die Beschäftigung und den Arbeitsplatzerhalt von Mitarbeitern mit Handicap einsetzt, reduzierte sich die Ausgleichsabgabe in knapp zehn Jahren um rund 80 Prozent, 2017 waren dies somit nur 148.000 Euro.

Mit einem Außenumsatz von rund 11,3 Milliarden Euro und rund 75.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (einschließlich der selbstständigen Einzelhändlerinnen und Einzelhändler) ist die EDEKA Minden-Hannover die umsatzstärkste von insgesamt sieben Regionalgesellschaften im genossenschaftlich organisierten EDEKA-Verbund. Sie besteht im Kern seit 1920, erstreckt sich von der niederländischen bis an die polnische Grenze und umfasst Bremen, Niedersachsen, einen Teil von Ostwestfalen-Lippe, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg. Zwei Drittel der insgesamt 1.500 Märkte sind in der Hand von selbstständigen EDEKA-Kaufleuten. Zum Unternehmensverbund gehören darüber hinaus mehrere Produktionsbetriebe, darunter die Brot- und Backwarenproduktion Schäfer’s, die Produktion für Fleisch- und Wurstwaren Bauerngut sowie das Traditionsunternehmen für Fischverarbeitung Hagenah in Hamburg.