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Jobs & Karriere

Azubis aus Drittstaaten

Die Besetzung von Ausbildungsplätzen mit geeigneten Kandidaten wird zunehmend schwieriger, insbesondere für den Theken- und Bedienbereich. Für schwer zu besetzende Ausbildungsplätze können Sie Auszubildende aus dem Ausland rekrutieren, auch außerhalb der EU. So können Sie motivierte Nachwuchsfachkräfte ausbilden und Personallücken schließen, so dass sich der höhere Aufwand und die höheren Ausbildungskosten langfristig auszahlen können.

Vorteile der Einstellung von Azubis aus Drittstaaten

Derzeit ist die Einstellung von ausländischen Auszubildenden (außerhalb der EU) insbesondere für bestimmte Ausbildungsberufe möglich, dazu gehören z. B. Fleischer:innen, Bäcker:innen und Berufskraftfahrer:innen. Fachkräftelücken für den Thekenbereich können z. B. über die Einstellung von Auszubildenden Fleischer:innen geschlossen werden.

Die Einreise und Arbeitserlaubnis (Visum für Ausbildungszwecke) für internationale Auszubildende wird in der Regel problemlos von der deutschen Botschaft erteilt.

Die Einstellung von Auszubildenden aus Drittstaaten kann eine gute Chance sein, Ausbildungsplätze zu besetzten. Für die ausländischen Auszubildenden bietet eine Ausbildung in Deutschland die Chance auf eine langfristige Arbeitsperspektive in Deutschland. Die Azubis wissen dies zu schätzen und zeigen oft außergewöhnliche Motivation. Arbeitgeber können so loyale Nachwuchskräfte gewinnen und gezielt ihre Fachkräftelücken schließen.

Herausforderungen bei der Einstellung von Azubis aus Drittstaaten

Der Einstellungsprozess gestaltet sich aufgrund der Vorauswahl und der notwendigen Vorbereitungszeit vor der Ausreise in Deutschland zeitaufwendiger. Während dieser Vorbereitungszeit erlernen die zukünftigen Auszubildenden Deutsch und werden in die deutsche Kultur und Lebensweise eingeführt. Klären Sie vorab, welche Kosten für die Vorbereitungszeit anfallen und wie Sie die Finanzierung regeln möchten. Auszubildende sollten diese Kosten nicht alleine tragen.

Die Einstellung von Auszubildenden aus dem Ausland ist kostenintensiv. Zusätzlich zu den Agenturkosten fallen höhere Kosten für Flüge und die Beantragung von Visadokumenten an. Auch der Wohnraum muss ggf. ausgestattet oder gefördert werden und die Ausbildungsvergütung fällt höher aus.

Der Betreuungsaufwand während der Ausbildung ist deutlich höher als bei deutschen Auszubildenden. Internationalen Auszubildenden fehlen oft Sprachkenntnisse, und die Anpassung an die neue Umgebung kann zunächst schwierig sein. Daher benötigen Sie nicht nur eine enge Betreuung, nicht nur bei der Einarbeitung, sondern auch als Unterstützung für alle Fragen rund um das Leben in Deutschland. Behalten sie insbesondere auch die Sprachkompetenz ihrer Auszubildenden im Auge, die Inhalte der Berufsschule sind komplex und damit Ihre Auszubildenden die Prüfungen erfolgreich bestehen kann eine zusätzliche Förderung der Sprachfähigkeiten notwendig sein.

Geeignete Auszubildende finden, aber aus welchem Land?

Haben Sie sich für die Einstellung von Auszubildenden aus dem Ausland entschieden, müssen Sie zunächst geeignete Kandidat:innen finden. Entscheidend ist dabei die Frage zunächst nach dem Herkunftsland.

Überlegen Sie sich vorab genau, welche Bedingungen erfüllt sein müssen. Was müssen die Auszubildenden an Qualifikationen mitbringen und wie ist dort der Bildungsstand in diesem Land? Bestehen bereits Kontakte in das Land, auf die Sie zurückgreifen können?

Gute Kontakte oder Agenturunterstützung
Für die erfolgreiche Rekrutierung vor Ort sind starke Kontakte oder die Hilfe einer Agentur, die im Herkunftsland der Auszubildenden ansässig ist, von entscheidender Bedeutung. Ohne Kontakte in das Herkunftsland ist die Suche nach geeigneten Kandidat:innen sehr schwierig. Der einfachste Weg ist die Suche nach Auszubildenden über Agenturen. Denn diese verfügen bereits über ein breitets Netzwerk vor Ort, können eine geeignete Vorauswahl für Sie treffen und Sie mit potenziellen Bewerber:innen zusammenbringen. Zudem organisieren die Agenturen in der Regel auch die Vorbereitungszeit für die Ausreise Ihrer zukünftigen Azubis. Für diese Leistungen wird eine Vermittlungsgebühr erhoben, die bei ca. 5.000 € liegen kann.

Was Sie dabei unbedingt mit einplanen müssen

Anforderungen an Deutschkenntnisse
Es ist wichtig zu beachten, dass Deutschkenntnisse auf dem Niveau B1 in der Regel vorausgesetzt werden. Dies ist entscheidend, um eine reibungslose Kommunikation und Integration in den Arbeitsplatz zu gewährleisten. Auch für die Berufsschule sind solide Deutschkenntnisse erforderlich. Planen Sie daher unbedingt vor Ausbildungsplatzaufnahme ausreichen Zeit für den Spracherwerb ein, entweder vor der Ausreise im Heimatland, oder nach der Einreise vor Beginn des Ausbildungsverhältnisses. Für den Spracherwerb fallen Kosten an, die Auszubildende nicht alleine tragen sollten.

Ausbildungsvergütung
Der Erwerb eines Visums zur Ausbildung in Deutschland setzt voraus, dass der Lebensunterhalt während der gesamten Ausbildungszeit gesichert sein muss. In der Regel müssen Auszubildende nachweisen, dass Ihnen im Monat mindestens 903 Euro (Jahr 2023) zur Verfügung stehen. Die Ausbildungsvergütung muss mit jedem Ausbildungsjahr angehoben werden.

Unterbringung
Bevor Ihre neuen Auszubildenden in Deutschland ankommen, muss die Unterbringung sichergestellt sein. Der Wohnraum muss angemessen und mit der nötigen Grundausstattung ausgestattet sein und sollte eine Warmmiete von 390 € pro Monat nicht überschreitet. Auszubildende können auch in Wohngemeinschaften oder Wohnheimen untergebracht werden.

Orientierung und Unterstützung
Eine feste Ansprechperson, die während der Vorauswahl in Kontakt mit den zukünftigen Auszubildenden steht, kann eine entscheidende Rolle spielen. Diese Person begleitet die Auszubildenden während ihrer Ausreise, organisiert Wohnraum, unterstützt bei Behördengängen und bietet Beratung zur Lebensbewältigung in Deutschland während der Ausbildung.

Die Einstellung von internationalen Auszubildenden birgt zweifelsohne Herausforderungen, aber sie kann auch erhebliche langfristige Vorteile für Unternehmen bieten, die bereit sind, diese Herausforderungen anzunehmen und in vielfältige Talente zu investieren.

Es ist jedoch wichtig, den höheren organisatorischen Aufwand und die erhöhten Kosten zu bedenken, die mit der Einstellung von Auszubildenden aus Drittstaaten einhergehen. Zudem erfordert die Betreuung dieser Auszubildenden während ihrer Ausbildung oft mehr Aufmerksamkeit.

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