Grenzenlos denken und handeln
Als Genossenschaft ist EDEKA traditionell in Deutschland verwurzelt. Umso wichtiger ist die gezielte Zusammenarbeit mit Handelspartnern im europäischen Ausland, sei es durch Gemeinschaftsunternehmen oder Allianzen. Mit der Gründung von Everest und Epic Partners hat sich der EDEKA-Verbund international zukunftsfähig aufgestellt – sie bilden zwei neue strategische Speerspitzen im Wettbewerb.
Im Warengeschäft zu neuen Gipfeln
Das 2020 gegründete Unternehmen Everest mit Sitz in Amsterdam ist ein länderübergreifendes Einkaufsbüro, das die Stärken von EDEKA (Deutschland), Jumbo (Niederlande, Belgien), Picnic (Niederlande, Deutschland, Frankreich) und Système U (Frankreich) vereint. Everest fokussiert sich auf die führenden internationalen Markenherstellern und optimiert Preise und Konditionen für seine Partner und zum Nutzen der Verbraucher:innen in allen beteiligten Ländern.
Das Gemeinschaftsunternehmen Epic Partners mit Sitz in Genf vertritt sieben führende europäische Lebensmittelhändler: EDEKA (Deutschland), Esselunga (Italien), Migros (Schweiz), Jeronimo Martins (Portugal, Polen, Kolumbien), Jumbo (Niederlande, Belgien), Picnic (Niederlande, Deutschland, Frankreich) und Aura Retail (Frankreich). Epic ermöglicht es den beteiligten Partnern, ergänzende internationale Dienstleistungen und vertriebliche Aktivitäten zu verhandeln und vertraglich zu vereinbaren. Die Kooperation eröffnet auch den Herstellern Chancen auf zusätzliches Wachstum, etwa bei der Erschließung neuer Absatzmärkte
Gerade in Zeiten der steigenden Inflation ist es ein wichtiges Anliegen des EDEKA-Verbunds, die privaten Haushalte zu entlasten. Daher wird EDEKA weiterhin alle Preisforderungen sehr genau prüfen und durch konsequente Verhandlungen alle vermeidbaren Preiserhöhungen abwenden. Nicht vermeidbare Preissteigerungen dürfen nicht allein den Verbraucher:innen aufgebürdet, sondern müssen in der gesamten Wertschöpfungskette verteilt werden.
Gerade die großen multinationalen Markenkonzerne verfügen nicht nur über eine Angebotsmacht, sondern auch über einen zunehmenden Konzentrationsgrad. Dem haben insbesondere die rein national agierenden Einzelhändler wenig entgegenzusetzen. Marktbeherrschende Hersteller von Lebensmitteln wenden immer häufiger unfaire Industriepraktiken an – wie beispielsweise überzogene Preisforderungen, Lieferstopps und Beschränkungen des freien Warenverkehrs in der EU –, um ihre Gewinnmargen zu festigen und diese sogar kontinuierlich auszubauen.
Auf Augenhöhe verhandeln
Durch die Bildung internationaler Einkaufsgemeinschaften kann der Handel dazu beitragen, dass Verbraucher:innen Produkte weiter zu erschwinglichen Preisen erwerben können. Dieser positive Effekt auf die Verbraucherwohlfahrt in Europa wurde 2022 in einer Studie von Prof. Marcel Corstjens (INSEAD) bestätigt. Sie zeigte anhand einer Analyse von 138.000 verschiedenen Artikeln über den Zeitraum von 2014 bis 2019, dass Verbraucher:innen für Artikel, die im Rahmen einer Einkaufsgemeinschaft verhandelt wurden, etwa 12 Prozent weniger zahlen mussten.