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Neue Studie bestätigt: Einkaufsgemeinschaften verbessern Verbraucherwohlfahrt
Angesichts steigender Inflationsraten kommt es mehr denn je darauf an, die privaten Haushalte zu entlasten. Internationale Einkaufsgemeinschaften können dazu einen signifikanten Beitrag leisten. Dies bestätigt eine jetzt von Prof. Marcel Corstjens (INSEAD) veröffentlichte wissenschaftliche Studie („International Retail Buying Groups: A Force for the Good?“). Sie belegt den Nutzen internationaler Einkaufsgemeinschaften als Schlüsselelement zur Steigerung der Verbraucherwohlfahrt, indem niedrigere Preise an die Verbraucher:innen weitergegeben werden. „Mit den Ergebnissen der Studie fühlen wir uns in unserem Handeln bestätigt, uns auch zukünftig fair aber hart mit der globalen Markenindustrie auseinanderzusetzen, um die Verbraucherwohlfahrt in Europa weiter zu stärken und auch dem Ziel eines einheitlichen europäischen Binnenmarkts näher zu kommen“, kommentiert Markus Mosa, Vorstandsvorsitzender der EDEKA ZENTRALE Stiftung & Co. KG.
Aktuell gibt es allgemeine Tendenzen der Preissteigerungen, die unumgänglich sind. Hierzu zählen steigende Rohstoffpreise und Transportkosten. Es gibt aber noch einen weiteren, durchaus vermeidbaren Preistreiber: die Marktmacht der globalen Markenindustrie. Diese zeigt sich u. a. darin, dass es selbst in den vergangenen Monaten vielen der globalen Lieferanten der Konsumgüterindustrie gelungen ist, ihre bereits hohen Gewinne im zweistelligen Prozentbereich weiter auszubauen. Leidtragende sind vor allem die Verbraucher:innen in Deutschland und Europa. Umso wichtiger ist es, dass national agierende Händler wie der EDEKA-Verbund im Rahmen internationaler Einkaufsgemeinschaften mit den führenden Markenherstellern zunehmend auf Augenhöhe verhandeln können. Dadurch kann der Handel dazu beitragen, dass Verbraucher:innen Produkte weiter zu erschwinglichen Preisen erwerben können.
In der Vergangenheit haben bereits mehrere Studien die wettbewerbsfördernden Effekte von internationalen Einkaufsgemeinschaften aufgezeigt, z. B. eine Steigerung der Verbraucherwohlfahrt durch niedrigere Preise. Doch gab es bisher nur wenige empirische Belege. Daher hat Prof. Marcel Corstjens (INSEAD) den EDEKA-Verbund gebeten, entsprechende Daten aus der AgeCore-Einkaufsgemeinschaft zur Verfügung zu stellen, um die Verbraucherwohlfahrtseffekte von Einkaufsgemeinschaften wissenschaftlich zu untersuchen. Seine nun veröffentlichte Studie zeigt anhand einer Analyse von 138.000 verschiedenen Artikeln über den Zeitraum von 2014 - 2019, dass Verbraucher:innen für Artikel, die im Rahmen der Einkaufsgemeinschaft verhandelt bzw. gekauft wurden, etwa 12 Prozent weniger gezahlt haben als sie bezahlt hätten, wenn diese Produkte nicht im Rahmen des AgeCore-Bündnisses verhandelt worden wären. Bei den Produktkategorien mit den höchsten Einsparungen lagen die Vorteile für die Verbraucher:innen zwischen 23 und 36 Prozent.
Einkaufsgemeinschaften fungieren also eindeutig als Fürsprecher der Verbraucher:innen und wehren einseitige Forderungen der globalen Markenindustrie ab. Dies ist gerade in Zeiten steigender Inflation und möglicher Mitnahmeeffekte der Industrie von besonderer Bedeutung.